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Vorweg
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In den seltensten Fällen interessiert sich jemand, gleich ob sie/er noch jung oder schon erfahrener ist, nicht für weiterführende Literatur des Instrumentes, der Musik / Musikgeschichte und was sonst noch damit zusammenhängt.

Im Gegenteil meist ist man darauf bedacht möglichst viel über Interpreten, Komponisten usw. kennenzulernen, jedenfalls bei echtem Interesse. Doch der Markt der Musikliteratur hat solche Ausmaße angenommen, daß man oftmals nicht genau weiß ob eher das eine oder doch besser das andere Buch sinnvoller ist.

Dementsprechend oft werde ich nach meiner Meinung bezüglich der ein- oder anderen Veröffentlichung gefragt. Hier also jetzt eine Auswahl von Publikationen, die mir schon viel Freude bereitet haben, oder sehr geärgert haben.

In diesem Sinne, viel Vergnügen beim Stöbern.


Zur Person
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Anna Magdalena Bach: "Die kleine Chronik der Anna Magdalena Bach"
Verlag: Verschiedene, je nach Veröffentlichungsdatum, es wurde sehr oft wieder neu aufgelegt

Bach`s zweite liebevolle Ehefrau Anna Magdalena berichtet hier ganz nahe über das Leben mit Johann Sebastian. Man sollte es gelesen haben. Abbildungen lohnen alleine schon.


Hans-Joachim-Schulze: "Johann Sebastian Bach, Leben und Werk in Dokumenten"
VEB Deutscher Verlag für Musik Leipzig 3.Auflage 1975 (antiquarisch)

Eine Anthologie in 25 Themenkreisen.

Es ist einfach wunderbar den tatsächlichen Wortlaut Bachs zu studieren. Der Leser erfährt viel über damalige Konventionen und Machtstrukturen und der politischen Situation des 17. Jahrhunderts.

Nicht nur für Bachliebhaber sehr interessant.


Janos Hammerschlag / Ferenc Brodsky: "Wenn Bach ein Tagebuch geführt hätte..."
Corvina Verlag 7. Auflage 1965 (antiquarisch)

Die beste Biographie über Bach, die ich gelesen habe. Der Titel sollte nicht abschrecken, denn, zitiere aus dem Vorwort:

"Dies Büchlein vermeidet jede romanhafte Zutat und Betätigung der angeblich -einfühlungsfähigen- Phantasie. Es will die authentischen Quellen selbst sprechen und aus ihnen die schlichte und gewaltige Persönlichkeit Bachs erstehen lassen."

Und dem ist so.


Felix Huch: "Beethoven" , Leben und Werk des großen Komponisten
Verlag: Bastei Lübbe ISBN 3-404-61094-6

Eigentlich keine "wissenschaftlich" ernst zunehmende Biographie über Leben und Schaffen Beethovens. Aber sie vermag junge Menschen für Musik und gerade für den ungestümen Beethoven zu begeistern.


Karl Dahlhaus: "Ludwig van Beethoven und seine Zeit"
Verlag: Laaber ISBN 3-921518-87-3

Hier eine amtliche Beethoven Biographie, allerdings ziemlich trocken.


Harry Goldschmidt: "Um die Unsterbliche Geliebte"
Verlag: Rogner & Bernhard ISBN 3-8077-0152-4

Knapp 600 Seiten über einen Liebesbrief von Beethoven. Keine schlechte Ausbeute. Es gibt viel zu erfahren.


Barry Cooper: "Das Beethoven Kompendium", sein Leben seine Musik
Verlag: Droemer Knaur ISBN 3-426-26574-5 1992

Eine genaue und sehr umfangreiche (knapp 430 Seiten, gebunden) Arbeit über Beethoven, die Dank der zahlreichen Themenkomplexe doch sehr kurzweilig ist. Ganz gelungen auch die Abdrucke seiner Handschrift und einzelne Briefe aus seiner Feder. Ein Buch, das Lust nach mehr Informationen dieses Giganten macht.


Karla Höcker: "Johannes Brahms", Begegnungen mit dem Menschen

Verlag: dtv junior ISBN 3-7817-0764-4

Eine feine Biographie. Mehr braucht man nicht. Zahlreiche Photograpien und Notenbeispiele, alles sehr gut und genau recherchiert.


Eberhard Creuzburg: "Johannes Brahms", Leben und Werk
Verlag: Breitkopf & Härtel 1901 (antiquarisch)

Das Leben und Wirken Brahms schlicht und einfach dargestellt.


Otto Erich Deutsch: "SCHUBERT, Zeugnisse seiner Zeitgenossen"
Verlag: Fischer Bücherei Sept. 1964

Tja, was soll man zu diesem Buch sagen? Eigentlich nur eins. Kaufen, kaufen, unbedingt.


Günther Süssmilch: "Kleine Bettlektüre für alle die Chopin lieben"
Verlag: Scherz Bern München Wien

Der Titel des gebundenen Büchleins ist absolut falsch. Alle, die Chopin `schon` lieben, würden sicher auf ein anderes Buch zurückgreifen. Aber: Dieses Büchlein beinhaltet sehr gelungene Anekdoten, die allesamt von der hiesigen `Musikwissenschaft` verbrieft sind. Westentaschenbüchlein/Mitbringselbüchlein eignet sich hervorragend z.B. den Enkel/ln für Chopin zu begeistern, oder ihm beim üben der ersten Chopin Stücke weiter zu motivieren. Für den Anfänger der Klaviermusik ist dieses Buch einfach nur toll.


Stan Czech: "Chopin"
Verlag: Deutscher Buchklub / Hundt-Verlag 1950

Ein Paradebeispiel bester Prosa. Dabei bleibt Czech aber an den Fakten und zeichnet den Lebensweg Chopins stimmig nach.


Tadeusz A. Zielinski: "Chopin", Sein Leben, sein Werk, seine Zeit
Gustav Lübbe Verlag ISBN 3-7857-0953-6

Zahllose Briefe, Tagebucheinträge, zeitgenössische Kritiken und der nie langweilige Erzählton des Autors versetzen den Leser in die Zeit Chopins zurück. Eine Biographie die Maßstäbe setzt. Bemerkenswert auch das Zielinski das gesamte kompositorische Schaffen Chopins erläutert. Wem das zu trocken ist, kann diese Abschnitte getrost überschlagen, ohne Gefahr zu laufen den Menschen Chopin, aus den Augen zu verlieren. Ein außergewöhnliches Buch, der relativ hohe Preis des Buches ist angemessen.


Kurt Reis: "PAGANINI, und die Frauen"
Deutsche Buchvertriebs und Verlags Gesellschaft Berlin - Düsseldorf

Ein Genuss. In Sprache Gestus etc. Ganz lohnend.


Adalbert Engel: "Franz Liszt, der virtuose Klang der Menschlichkeit"
Casimir Katz Verlag ISBN 3-925825-30-4

Spannend und sehr gut geschrieben gelingt es Engel den Leser für Franz Liszt einzunehmen. Ein tolles Buch, man liest es mehrmals.


Igor Fjodorowitsch Belsea: "Alexander Nikolajewitsch SRJABIN"
Verlag Neue Musik Berlin ISBN 3-7333-0006-8 1986

Eine fundierte, endlich dem Pianisten und Komponisten gerechtwerdende Biographie, ohne Schnörkel und Märchen. Desweiteren erfährt man hier auch sehr viel über Rachmaninoff, Neuhaus, Rubinstein (aber das ist wohl selbstverständlich) und Siloti. Ganz Schade ist, das man sehr lange auf das Buch warten muß, "bestellt man es über den Buchladen um die Ecke". Möglicherweise muß der Verlag es bei jeder Nachfrage neu drucken.


Maria Biesold: "Sergej Rachmaninoff", zwischen Moskau und New York
Verlag: Beltz Quadriga ISBN 3-88679-215-3

Dieses Buch ist die erste deutschsprachige Biographie dieses Künstlers, meines Wissens nach wie vor die Beste. Nicht nur dem hinlänglich bekannten Pianisten wird nachgespürt, nein auch dem leider heute immer noch umstrittenen Komponisten Rachmaninoff. Aber und das ist das hervorragende dieser Biographie, auch dem Menschen Rachmaninoff kommt die Autorin auf die Schliche. Sehr zu empfehlen.


Volker Scherliess: "Alban Berg", in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten
Verlag: Rowohlt ISBN 3-499-50225-4

Die Reihe "Bildmonographien" aus dem Hause Rowohlt hat es sich zur Aufgabe gemacht, über jede große Persönlichkeit ein Taschenbüchlein herauszubringen. Als allerersten Einblick über die Person von Interesse, mag die Reihe sinnvoll sein. Interessiert man sich ernsthaft für einen Komponisten, sollte man sich andere, ausführlichere Quellen suchen.


Wera Matheis: "Glenn Gould", der Unheilige am Klavier
Verlag: Scaneg-München ISBN 3-89235-801-X

Den Untertitel des Büchleins mag ich auch nach mehrmaligen Überdenken überhaupt nicht verstehen. Dieses Buch hebt sich aber dennoch sehr angenehm gegenüber der anderen Vermarktungsmaschienerie gehorchenden Publikationen über Glenn Gould ab. Nichts von Vergötterung, vielleicht ein bisschen Verehrung, oder betont unkritischer Reflexion über dieses "enfant terrible". Vielleicht war ja Büchlein eine Diplomarbeit? Und wenn schon. Wer noch nix von ihm weiß, hier wird er anhand einer kurzweiligen Wochenendlektüre aufgeklärt.


Michael Stegemann: "Glenn Gould; Glenn Gould, Briefe", Doppelband
Verlag: Zweitausendeins ISBN 3-89235-801-X

Hier etwas amtliches über den Exentriker.


Kurt Cobain: "Tagebücher"
Verlag: Kiepenheuer & Witsch ISBN 3-462-03184-8

Lange Zeit wurden diese Aufzeichnungen zurückgehalten. Schließlich siegte dann doch der schnöde Mammon (-wie auch bei Camus, Dostojewski, Böll, Beckett usw.-alle hatten bestimmte Werke nicht zur Publikation nach ihrem Tode freigegeben.) Die Witwe Cobains` brauchte wohl Geld. Aber wie man es ja kennt, ist der Anhänger des jew. Künstlers ja ganz froh, wenn er eigentlich nicht öffentliche Einblicke in das Schaffen, des Künstlers bekommt. Genauer: Dies ist auf keinen Fall ein Tagebuch, wie der Titel suggeriert. Es sind chronologisch, ausgewählte Notizen und Zeichnungen, Gedankenschnipsel, Briefe, eines großen Menschen, der -wie er meinte- zufällig ein großer Rockstar geworden ist und seine Generation beinflußt hat, obwohl er immer nur "sich selbst sein" wollte und ihm alles andere sehr suspekt erschien.

Kurz: Sollte einem der Name "Nirvana" in der Musiklandschaft nichts sagen, man lasse bitte die Finger davon.

Für den Fan sehr kritischer und guter Rockmusik werden diese Aufzeichnungen sehr wertvoll sein. Ganz bemerkenswert sind die sehr sarkastischen Bemerkungen Cobains`über die Vermarktung seiner eigenen sehr erfolgreichen Band, und die Konsequenzen daraus. Ab Seite 100 wird es zunehmend spannender.

Leider wurde Buch zensiert.


Geschichte  & Wissen
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Christoph Öhm-Kühnle: "Die Klaviertechnik in der Tradition von Claudio Arrau"
Verlag: Dohr Köln ISBN 3-936655-22-4 2004

Freier Bewegungsfluss als Grundlage von Tongestaltung und Virtuosität. Für Pianisten ein MUSS.


Peter Hollfelder: "Das Grosse Handbuch Der Klaviermusik"
Verlag: Nikol Hamburg ISBN 3-930656-49-3 1996

Ein Standardwerk über die Welt der Klaviermusik auf knapp 1460 Seiten.

Komponisten mit Biographien und Werkverzeichnissen - Nationale Schulen. Das Nachschlageverzeichnis schlechthin.


Uli Molsen: "Die Geschichte des Klavierspiels in historischen Zitaten"
Musik - Verlag Uli Molsen ISBN 3-9800685-0-1

Ein fantastisches Buch, seinen Schülern gewidmet und von "Pfeiffer-Klaviere" seinerzeit unterstützt.

Aus dem Klappentext: "Dieses Buch zeigt in seiner Vielzahl von Zitaten aus Erstbiographien, Tagebüchern, Briefen, Zeitungskritiken, frühen Klavierschulen etc. was wann auf dem Klavier gemacht wurde, was den Musikern einer Epoche wichtig war. Es zeigt ohne Interpretation tatsächliche Spielanweisungen, die man heute sogar gerne berücksichtigen würde, wenn sie überhaupt bekannt wären.[...]"

Eine sehr gute Quellentextsammlung aus allen Epochen, die man nur empfehlen kann.


Konrad Beikircher: "Der Große Beikircher", Konzertführer in zwei Bänden
Verlag Kiwi ISBN 3-462-03323-9

Ein Konzertführer, der die großen klassischen Werke nicht ganz so ernst nimmt. Unnötig zu erwähnen, das Beikircher in der Musik sehr bewandert ist, und das er mit einer Lockerheit schreibt, die einfach wunderbar ist. Das Musikkritikerpa ... , sollte sich in jeder Hinsicht ein Beispiel nehmen.


Klaus Wolbert: "That`s Jazz - Der Sound des 20. Jahrhunderts"
Verlag. Zweitausendeins ISBN 3-86150-214-3

Eine umfassende Geschichte des Jazz. Einen grösseren Überblick über die verschiedensten Stilrichtungen kann man wohl nicht mehr verlangen. Auf rund 737 großformatigen Seiten steht alles was das Jazz-Herz begehrt. Eine Menge Künstlerportraits, Plakate u.a. runden das Werk ab.


Tony Palmer: "All you need is love"
Verlag. Knaur Weltbestseller ISBN 3-426-03599-5

Vom Blues zum Swing. Von Afrika zum Broadway. Vom Jazz zum Soul und Rock `n` Roll. Eine unterhaltsame Geschichte der Popmusik bis in die siebziger Jahre hinein. Kurzweiliges Buch, als Musik noch schocken konnte. Ideale Badewannenlektüre.


Josef Dichler: "Verstand und Gefühl", Intellektuelle und emotionelle Musik.

Grenzen und Wesen ihrer Interpretation auf dem Klavier
Verlag Ludwig Doblinger, Wien-München

Erstauflage 1965 , immernoch zu beziehen, ein Klassiker. Anfangs spritzig sarkastisch, gegen Ende eher langweilig und träge.


Jürgen Uhde: "Beethovens Klaviermusik 1 - 3 "
Verlag Reclam

Eine Analyse der rhythmischen und melodischen Grundgestalten, der harmonischen, motivischen und dynamischen Zusammenhänge in Beethovens Klaviermusik. Feinster Stoff.


Seymour Bernstein: "Mit eigenen Händen"
Schott ED 7953

Eigentlich uneingeschränkt zu empfehlen. Eine anständige Rezension wird folgen. In der Zwischenzeit, bitte lesen!!!!!


Heinrich Neuhaus: "Die Kunst des Klavierspiels"
Edition Gerig HG 535

Für Neuhaus Fans eine Fundgrube.


Grete Wehmeyer: "CARL CZERNY und die Einzelhaft am Klavier", oder: Die Kunst der Fingerfertigkeit und die industrielle Arbeitsidelogie
Bärenreiter Atlantis Musikbuch ISBN 3-7618-0699-X

Berühmtes Werk, gehört in jedes gutsortierte Bücherregal. (Nebenbei: Ganz kurios finde ich die Reaktionen/Kritiken dieses Buches betreffend. Ich kenne ebensoviele Pianisten die dieses Buch lieben wie auch Pianisten, die es verabscheuen. Seltsam. Scheint zu polarisieren).


Dieter Hildebrandt: "Pianoforte", oder Der Roman des Klaviers im 19. Jahrhundert
Carl Hanser Verlag ISBN 3-446-14181-2

Ein sehr unterhaltsames Buch rund um das Klavier und dessen berühmte Meister, fantastisch geschrieben und zusammengetragen. Zurecht ein langjähriger Bestseller.


Edwin Fischer: "Musikalische Betrachtungen", Ansprache an junge Musiker
Verlag: Ogham 2. Auflage 1987

Der große Pianist Edwin Fischer schreibt über Mozart, Beethoven, Schumann, Chopin und seine Reflexionen über Kunst und Leben. Eine kleine Aufsatzsammlung, manchmal etwas schwülstig.


Bruno Walter: "Von den moralischen Kräften der Musik", Vortrag gehalten im Kulturbund zu Wien
Verlag: Ogham ISBN 3-88455-033-0

Titel des Büchleins sollte nicht abschrecken. Ein feiner Vortrag.


Herbert Wiedemann: "Klavierspiel und das rechte Gehirn", Perspektiven zur Musikpädagogik und Musikwissenschaft
Gustav Bosse Verlag ISBN 3-7649-2297-4 5.Auflage 1997

Neue Erkenntnisse der Gehirnforschung als Grundlage einer Klavierdidaktik für erwachsene Anfänger. Ein hochinteressantes, wissenschaftlisches Arbeitsbuch. Auch für Laien gut nachzuvollziehen und von Nutzen.


Gerhard Mantel: "Einfach üben", 185 unübliche Überezepte für Instrumentalisten
Verlag: Schott ISBN 3-7957-8724-6

Dieses Büchlein findet man zur Zeit in jedem Notenladen, groß angepriesen. Aber was sind diese Rezepte? Diese unüblichen Überezepte? Etwa ein Geheimrezept oder Tipp für schnelleres Lernen? Man tappe bitte nicht in diese Falle. Nahezu alles was Mantel wiedergibt ist selbstverständlich, bei einem seriösen Unterricht. Man bilde sich nicht ein, man könnte nur aufgrund dieser Lektüre ein Werk schneller oder besser etc. lernen. Humbug! Vielleicht haben Herren Verleger zu viel Harry Potter gelesen wenn sie auf dem Buchrücken meinen: "Es geht darum, Übeverhalten ... in kompakte Begriffe zu fassen, die so klar sind, dass sie wirklich jederzeit verfügbar sind."


Klaus Peter Richter: "Soviel Musik war nie", Von Mozart zum digitalen Sound. Eine musikalische Kulturgeschichte
Verlag: Luchterhand ISBN 3-630-87989-6

Großartige Sekundärliteratur wie sie packender nicht geschrieben werden kann. Für all jene gedacht, die verstehen wollen, warum der sog. Musikmarkt ist wie er ist. Oder warum uns musikalische Umweltverschmutzungen à la Musikantenstadel oder Bohlenproduktionen täglich um die Ohren gehauen werden.


Peter Niklas Wilson: "Hear and Now", Gedanken zur improvisierten Musik
Verlag: Wolke ISBN 3-923997-88-4

Musikwissenschaftliche Erörterungen zur Improvisation.


Richard Schaal: "Fremdwörter-Lexikon", Englisch, Französisch, Italienisch
Verlag: Florian Noetzel Heinrichshofen-Bücher ISBN 3-7959-0392-0

Ein unverzichtbares Standardwerk. Über 10 000 Fachbegriffe in drei Sprachen.


Ulrich Schulze-Rossbach: "Das Neue Musiker Recht", Rechtliche Grundlagen für Musiker, Texter und Komponisten
AMA Verlag ISBN 3-932587-83-9 2001

Schulze-Rossbach behandelt in seinem übersichtlich geordneten Grundlagenwerk relevante juristische Fragen, wie auch wirtschaftliche Aspekte des Musikgeschäftes. Ein sehr ernüchterndes Buch. Für Profis der Musik zu empfehlen, vielleicht auch vor dem Musikstudium als Pflichtlektüre einzuführen.


Ruthmann / Blunk: "Musizieren daheim"
Deutscher Tonkünstlerverband e.V. Verband Deutscher Musikerzieher u. konzertierender Künstler (VDMK) ISBN 3-932587-83-9 2001

Wollten Sie schon immer wissen wie lange Sie pro Tag in einem Mehrparteienhaus üben dürfen? Beschweren sich Ihre Nachbarn etwa? Oder planen Sie gar zu Hause Tuba zu unterrichten? Antworten und viele juristische Urteile auf all diese Fragen gibt dieses Heftchen. Unverzichtbar für alle Musizierenden, die über kein freistehendes Einfamilienhäuschen verfügen.


Das Klavier
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Hanns Neupert: "Das Klavichord", Geschichte und technische Betrachtung des "Eigentlichen Claviers"
Mit einem Anhang ,"Von der wahren Güte der Clavichorde", nach einem Manuskript von J. N. Forkel
Bärenreiter-Verlag zu Kassel und Basel zweite Auflage 1956 (antiquarisch)

Jedem Klavierbauer, Pianisten oder sonstigen Anhängern der Taste sehr ans Herz gelegt. Ein großartiges Buch von Neupert, wie alle seine Schriften und Instrumente mit viel Liebe, Leidenschaft und Sachverstand. Und dazu noch eine ganz ausgewählte Sprache. Chapeau.


Hanns Neupert: "Das Cembalo", eine geschichtliche und technische Betrachtung der Kielinstrumente
Bärenreiter-Verlag zu Kassel und Basel 1933 (antiquarisch)

(Siehe oben.)


Hanns Neupert: "Vom Musikstab zum modernen Klavier", eine Entwicklungsgeschichte der Klavierinstrumente
Hof-Piano-und Flügel-Fabrik J. C. Neupert Bamberg/Nürnberg/München zweite Auflage 1926 (antiquarisch)

(Siehe oben.)


T.E. Carhart: "Ein Klavier in Paris", eine ungewöhnliche Freundschaft
Kindler: ISBN 3-463-40419-2

Fantastischer Roman der die Klaviere/Flügel und den Klavierbauer, nicht wie so oft den Pianisten im Focus hat. Es gibt hier viel zu lernen. Roman ist nur zu empfehlen.

Unterhaltung
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Gerald Moore: "Bin ich zu laut?", Erinnerungen eines Begleiters
Verlag: Bärenreiter ISBN 3-7618-1212-4

Moore schreibt so wie er spielt. Unübertroffen ganz fantastisch. Gekonnt schüttelt er eine nach der anderen Anekdote aus dem Ärmel. Dabei ist er nie langweilig oder langatmig, noch hat der Leser den Eindruck als fabuliere Moore (wie so manch großer Konzertpianist vgl. Schriften von Brendel/Gould). Nein, ganz im Gegenteil. Mit jeder Zeile spürt man seine Aufrichtigkeit. Aber das Allerfeinste ist sein Schalk. An vielen Stellen seiner Erlebnisse, muß man das Buch weglegen, da man vor Lachen nicht mehr weiterlesen kann. Unnötig zu schreiben, daß Moore einer der bescheidensten, und größten Pianisten der Tastenzunft gewesen ist. Mit seinem Buch und seinen unzählbaren Einspielungen hat er sich selbst ein Denkmal gesetzt.


Hans Mayer: "Gelebte Musik", Erinnerungen
Verlag: Suhrkamp erste Auflage 1999

Wer den kautzigen Literaturwissenschaftler verehrte kommt hier voll auf seine Kosten. Mayer schildert im ungezwungenem Erzählton seine Lebenslange Liebe zur Musik. Der bekannte Charme seiner Schriften bleibt auch hier nicht auf der Strecke. Nebenbei ist das Buch aber auch eine Geschichte der Zerstörung der deutschen Musik und ihrer langsamen Wiederentdeckung nach 1945.


Klaus Stadler: "Lust an der Musik", ein Lesebuch
Piper München Zürich ISBN 3-492-20350-7

Ein Sammelsurium von epochenübergreifenden Schriften über Musik bekannter Persönlichkeiten des Musikgeschehens. Ein Drittel des Buches lohnen sich mit Sicherheit. Aber der Rest? Trockene, schwere Abhandlungen, mitunter lähmende, "dreimalklug" Texte.


Giles Smith: "Lost In Musik", eine Pop-Odyssee
Heyne München ISBN 3-453-21083-2

Fabelhafte Sommerlektüre.


Wladyslaw Szpilman: "Der Pianist", Mein wunderbares Überleben
Verlag: Ullstein ISBN 3-548-36351-2

Ein packendes, ergreifendes Buch. Erstaunlich, das es erst vor kurzem bekannt wurde, existiert es doch schon seit 1946. Ein nicht unwesentlicher Verdienst hierfür gilt wahrscheinlich Roman Polanski, der es auf die Leinwand brachte. Aus diesem Buch lernt man mehr als aus manch trockener Geschichtsstunde. Leider ist es wohl nur ein Wunschtraum anzunehmen, daß diese Zeitzeugnisse Szpilmans in den Geschichtsstunden der weiterführenden Schulformen zur Pflichtlektüre werden.


Leonard Bernstein: "Musik für junge Leute", Die Welt der Musik in neun Kapiteln
Verlag: Goldmann ISBN 3-442-33126-9

Mitte der sechziger Jahre gaben Bernstein und seine New Yorker Philharmoniker regelmäßig Konzerte für junge Musikinteressierte. Dabei erläuterte Bernstein vortrefflich die Werke großer Komponisten, die im Anschluß zu hören waren. Ein kleines Überbleibsel davon -neben der Videoreihe "Young People`s Concerts"- ist dieses Taschenbüchlein. Brillant weiß Bernstein hier die unterschiedlichsten Fragen über Musik und Musikinstrumente zu erläutern. Auch für große Menschen ist das Buch sehr unterhaltsam und lohnend. Die äußere Aufmachung ist allerdings ziemlich schlicht.


Lotte Kinskofer: "Der Klavierling"
Verlag: Palazzo ISBN 3-907588-11-8

Eine ganz wunderbare Geschichte über "Crescendo", dem Geschlecht der Klavierlinge entsprungenes Männlein, der in Klavieren wohnt und sich von Tönen ernährt, wird fantastisch erzählt. Fast die schönste Geschichte, die mir bekannt ist. Kurz: Ein wunderbares Buch. Die Illustrationen von Verena Ballhaus sind ebenfalls ganz hervorragend. Mittlerweile ist diese spannende Geschichte auch als Taschenbuch und HörCD erhältlich. Und hier sehen Sie den zweiten Teil:


Frank Conroy: "Body & Soul"
Wolfgang Krüger Verlag ISBN 3-8105-0334-7

Gelungener Roman über den Werdegang und Fall eines Pianisten. Feinste Prosa, sicher hat der amerikanische Autor viel Dickens gelesen. Trotzdem, oder gerade darum ein lohnendes Buch, ein schönes Märchen.


T.E. Carhart: "Ein Klavier in Paris", eine ungewöhnliche Freundschaft
Kindler: ISBN 3-463-40419-2

Fantastischer Roman der die Klaviere/Flügel und den Klavierbauer, nicht wie so oft den Pianisten im Focus hat. Es gibt hier viel über Klavierbau und Geschichte des Kastens zu lernen. Roman ist allerwärmstens zu empfehlen.


Julio Cortazar: "Der Verfolger"
Süddeutsche Zeitung Band 21

Noch keine ernsthafte Einschätzung. Erste Meinung, sehr schlecht, unterstes Niveau.


Thomas Bernhard: "Der Untergeher"
Süddeutsche Zeitung Band 05

Noch keine ernsthafte Einschätzung. Erste Meinung, sehr schlecht, unterstes Niveau.